Marvin Polomski, Spielleiter und gleichzeitig Oberhofmeister (Bildmitte), der den Hofstaat auf Trab brachte, durfte am Samstag die ersten Früchte einer so noch die dagewesenen Probenarbeit ernten und wurde vom Publikum gefeiert. ©Petra Epting

Begeisterungsstürme zur Premieren-Show der Freilichtbühne Hornberg

„Schneewittchen“ feiert in der Freilichtbühne Hornberg Premiere und reißt das Publikum von den Sitzen. Schräge Figuren, witzige Dialoge, Gesang und Tanz prägen die Aufführung.

Das Offenburger Tageblatt berichtet:
 

„Schneewittchen“ feiert in der Freilichtbühne Hornberg Premiere und reißt das Publikum von den Sitzen. Schräge Figuren, witzige Dialoge, Gesang und Tanz prägen die Aufführung.

Um was geht es eigentlich im Leben? Um Schönheit, Reichtum und Ehrgeiz? Das Märchenensemble des Historischen Vereins Hornberg hat mit seinen Aufführungen von „Schneewittchen“ aus der Feder von Claus Martin die passende Antwort. Das einmal mehr perfekt durch Regisseur Marvin Polomski umgesetzte Spiel riss das Premieren­publikum am Samstagabend von den Sitzen. Junge und alte Besucher zeigten sich restlos begeistert.

Emotionen nach dem Finale

„Wir für euch und ihr für uns – das hat gut getan, danke“, kämpfte nach den Worten des Vorsitzenden und „Königs“, Thomas Bossert, nicht nur dieser mit den Emotionen. Im stehen dargebrachte Beifallsstürme und ein überwältigende Rückmeldungen für Marvin Polomski und seine begnadete Schauspielertruppe waren der verdiente Lohn für alle Mühen.

Ein Stück, nicht nur maßgeschneidert auf die Hornberger Bühne und ihr Ensemble, sondern auch auf Corona. „Das ist so ein Abend, der einem Tränen in die Augen treibt“, fasste es Thomas Bossert zusammen und ging auf die Geschichte der Bühne seit 1955 ein. „Der Stolz und die Dankbarkeit“ seien umso größer, denn solche Umstände wie in den letzten rund 15 Monaten habe es in ihrer Geschichte noch nie gegeben. „Wir können, wir wollen und am Ende durften wir auch“, verhehlte er nicht die große Erleichterung.

„Starker Verein“

Funktioniert habe das alles aber nur durch den starken Verein mit einem starken Rückgrat, durch Leute, die daran glaubten. Und mit solch einer Triebfeder wie Marvin Polomski, der wiederum ein kleines Wunder auf die Hornberger Bühne gezaubert habe. Mit schrägen Gestalten, deren Auftritte man förmlich herbeisehnt, mit Bezug auf die Heimat und ihren Dialekt, und mit einer „Welturaufführung“, die jetzt selber „ein kleines Stück Geschichte“ schrieb. Er bedauere es, nicht jeden einzelnen umarmen zu können, zeigte sich Autor Claus Martin völlig überwältigt. Noch nie sei er in Hornberg gewesen, nahm den Weg auf sich und durfte nun miterleben, wie die Hornberger seine Geschichte zum Leben erweckten. „Wow, das ist toll. Ihr seid sensationell“, zollte er allerhöchstes Lob.

Tatsächlich entstaubten die Spieler die bekannte Geschichte um hilfreiche Zwerge, von denen einer regelmäßig so köstlich ausrastet. Das Gaunerpärchen Edgar und Crudelia, die in ihrer Gier der Königin zur Hilfe eilen, bekam einen ganz eigenen Anstrich verpasst. Und die Hexenschwestern, denen es nur um die Verlängerung ihres eigenen Lebens geht, sorgten für Gänsehaut. Doch was Liebe und Zusammenhalt bedeuten, erkannten am Ende auch die jüngsten Zuschauer.

Das Publikum zeigte sich am Samstag nicht nur höchst amüsiert, sondern in Sachen Maske und der Einhaltung der Mindestabstände auch äußerst diszipliniert.

Die nächsten Aufführungen finden am Samstag, 19. Juni, um 18 Uhr und am Sonntag, 20. Juni, um 16 Uhr statt.