Prinz Willibald und die Zwerge trauern um das vermeintlich tote Schneewittchen.Fotos: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Große Freude über "Schneewittchen"

Freilichtbühne: Erste Aufführung im Hornberger Storenwald ist gut besucht / Deutschlandweite Premiere

 

Endlich wieder auftreten, endlich wieder ganz real ein Theaterstück ansehen können: Die Freude war Zuschauern und Schauspielern bei der Premiere von Schneewittchen auf der Hornberger Freilichtbühne am Samstagabend deutlich anzumerken.

Der Schwarzwälder Bote berichtet:
 

Hornberg. Schon ab 17.15 kamen die Besucher voller Vorfreude. Nein, aufgeregt sei er nicht mehr, so Thomas Bossert, Darsteller des Königs und Vorsitzender des Historischen Vereins Hornberg, eine Dreiviertelstunde vor Beginn. Das sei in den Monaten zuvor allerdings anders gewesen. Schließlich stand lange Zeit nicht fest, ob und wann Aufführungen im Hornberger Storenwald möglich sein würden. Bei der Generalprobe sei alles gut verlaufen.

Schwungvoll begann die Aufführung: Die Vorbereitungen für Schneewittchens Geburtstag laufen, ein neuer Koch wird über die Verhältnisse am Königshof informiert und die Zuschauer gleich mit. Die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Die böse und Stiefmutter (Annette Storz) des schönen Schneewittchen (Melissa Storz) befürchtet dessen Konkurrenz und will die Stieftochter mit Hilfe zweier Hexen (Gilia Skop und Conny Dold) und zweier Ganoven (Simone Fader und Maurizio Fabiano) aus dem Weg zu räumen.

Schneewittchen findet Zuflucht hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, die Königin kommt dahinter und trachtet ihr weiter nach dem Leben. Mithilfe der Zwerge und Schneewittchens Freund Willibald werden die Bösen allesamt zu Strecke gebracht.

Immer wieder war im Zuschauerraum Gekicher zu hören über die lustigen Zwerge, ihre Diskussionen und Nörgeleien: "Wir können sie nicht aufnehmen, sieh dir ihr Kleid an, es ist teuer, sie hat genug Geld. Und wenn wir sie aufnehmen, kommen Prinzessinen aus der ganzen Welt und suchen bei uns Unterschlupf". Auch die beiden tolpatschigen Ganoven, die nur ihre Belohnung im Kopf hatten, sorgten bei Kindern und Erwachsenen für Gelächter.

"Schneewittchen" auf der Freilichtbühne war endlich wieder die Gelegenheit für Familien, gemeinsam mit anderen Kultur zu genießen, Freude zu empfinden und zu lachen.

Zuschauer kichern über die Zwerge

Verdient brachte zum Abschluss dann auch Thomas Bossert seinen Stolz und die Freude über das Gelingen der Aufführung zum Ausdruck: Seit 1955 gebe es die Freilichtbühne, aber so hart wie in den vergangenen eineinhalb Jahren sei es noch nie gewesen. Das funktioniere nur, "wenn genug Leute daran glauben", so Bossert. Viele andere Freilichtbühnen hätten im Frühjahr alle Vorstellungen abgesagt.

Coronabedingt wurde lange nur per "Zoom" geprobt (wir berichteten), erst drei Wochen vor der Premiere konnte alles auf der Bühne einstudiert werden.

Bosserts besonderer Dank galt daher Regisseur Marvin Polomski: "Ihr glaubt nicht, was der Kerle alles gemacht hat". Er habe auch dafür gesorgt, dass die Aufführung auch eine deutschlandweite Premiere sei: Polomski habe Autor Claus Martin ausfindig gemacht. So wurde das Stück in dieser Bühnenfassung zum ersten Mal aufgeführt.

Tickets und weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Veranstalters unter www.freilichtbuehne-hornberg.de. Dort gibt es auch Informationen über die anderen Stücke, die im Programm des Theaters stehen.