Fotos: Schwarzwälder Bote

"Heidi" hat eine aktuelle Botschaft

Der Schwarzwälder Bote berichtet über unsere Märchenaufführung Heidi:

"Die Freilichtbühne Hornberg führt in diesem Jahr das Märchen "Heidi" nach Claus Martin auf. Das Team steckt bereits in den Vorbereitungen. Der Schwabo hat einen Workshop des Schauspielensembles besucht.

Hornberg. Zur Probe am Samstagnachmittag kamen sowohl Kinder als auch Erwachsene. Workshopleiter ist Lars Linnhoff, der sonst als Regisseur an der Waldbühne Kloster Oesede in Niedersachsen wirkt. Er wisse im Vorfeld nicht, welche Rolle die einzelnen Schauspieler verkörpern, so Linnhoff. Nach einem Aufwärmspiel möchte er mit den Akteuren Schritt für Schritt eine große Sequenz aus "Heidi" darstellen. "Das wird ein bisschen Bastelarbeit", richtet er an die Gruppe.

Bei den anschließenden Übungen laufen die Darsteller zunächst durch die kleine Turnhalle. Jeder soll sich überlegen, wie seine Rolle – sei es Heidi, Peter, Tante Dete, Alm-Öhi oder Dorfbewohner – sich bewegen würde. Wer die Rollenverteilung nicht kennt, bekommt beim Zuschauen schon eine leise Ahnung, wer wen verkörpern könnte: Und so gehen gut gelaunte und strahlende "Heidis" auf und ab. Gestresste "Tante Detes" passieren zielstrebig die Mitspieler. Zwei "Alm-Öhis" bewegen sich hingegen immer ein wenig abseits der anderen Dorfbewohner.

Im Hintergrund agiert Marvin Polomski, der in diesem Jahr zum dritten Mal als alleiniger Regisseur die Leitung übernimmt. Er schaut den Schauspielern aufmerksam zu und macht Notizen.

Wie Polomski berichtet, habe er das Stück vor allem wegen der Botschaft gewählt. "Ich finde, dass ›Heidi‹ eine aktuelle Geschichte ist", erklärt er. "Wenn jeder so unvoreingenommen wäre wie Heidi, wäre das auf jeden Fall eine bessere Welt." Außerdem achtet der Triberger bei der Wahl der Stücke darauf, ob die Handlung auch zur ländlichen Kulisse der Freilichtbühne passt.

Heidi, das ist die Geschichte eines jungen Waisen-Mädchens, das bei ihrem Großvater auf der Alm leben soll, nachdem ihre Tante Dete sich wegen einer neuen Stelle nicht mehr um sie kümmern kann. Der "Alm-Öhi" nimmt sie zunächst nur widerwillig auf. Nach und nach erobert Heidi mit ihrer offenen und fröhlichen Art das Herz ihres Großvaters und der Bewohner von "Dörfli", bis plötzlich Tante Dete wieder vor der Tür steht, um sie mit nach Frankfurt zu nehmen. Dort lebt sie bei der reichen Familie Sesemann – und bekommt Heimweh nach den Bergen.

Die Inszenierung auf der Hornberger Freilichtbühne orientiert sich, so Polomski, an der Romanvorlage der Autorin Johanna Spyri, aber lehnt sich auch an Serien und Filmen an. Am bekanntesten ist dabei wohl der Zeichentrick-Klassiker "Heidi" aus dem Jahr 1974, zu der das Duo "Gitti und Erika" das berühmte gleichnamige Titellied beisteuerten. "Das Rollenbuch ist eine eigene Variation", sagte Polomski. Das Publikum wird aber sicherlich auch das ein oder andere Element aus der Zeichentrickserie wiederfinden.

Die Vorbereitungen für die Aufführungen laufen bereits seit vergangenem Herbst. Die ersten Leseprobe mit den Schauspielern fand im Dezember statt. Aktuell probt das Ensemble jeden Dienstag in der Wilhelm-Hausenstein-Schule, um dann im April auf die Freilichtbühne zu gehen. Bis dahin müssen auch Bühnenbau, die Requisiten und Kostüme soweit fertig sein. Handlungsorte sind sowohl der Ort "Dörfli" als auch die Großstadt Frankfurt, wo Fräulein Rottenmeier Heidi das Leben schwer macht.

Bis zur Premiere am Samstag, 29. Juni, stehen noch viele Proben an. Allein der Besuch des Workshops steigert bereits die Vorfreude auf die Freilichtbühnen-Saison in Hornberg."


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