Die Hornberger Freilichtbühne war bei der Premiere fast ausverkauft. ©Peter Heck

Immer wieder Szenenapplaus bei "Madagascar"-Premiere in Hornberg

Das Premierenpublikum feierte am Samstag das spielfreudige Ensemble des Musicals „Madagascar“ in der fast ausverkauften Freilichtbühne Hornberg.

Das Offenburger Tageblatt berichtet:

Das Ensemble des Historischen Vereins Hornberg, das nach zwei Jahren endlich wieder von der Leine gelassen wurde, zündete bei der Premiere des Musicals „Madagascar“ am Samstagabend ein Feuerwerk an Spielfreude. Das Publikum feierte die Darsteller und die Darsteller feierten das Publikum, das kurzerhand in die fröhliche Strandparty, in der alles mündet, einbezogen wurde.

Doch zunächst, ganz am Anfang, stand der Ruf der Tiere nach Freiheit im Central Park Zoo in New York, der 150 Arten beherbergt. Das Zebra Marty (Jamie Sauter) mit den „heißen Streifen“ feierte dort seinen zehnten Geburtstag mit seinen Freunden, Alex dem Löwen (Maik Schwendemann), der immer kränklichen und vorsichtigen Giraffe Melman (Niklas Fader), und Gloria, dem Nilpferd (Maria Presti).

Dabei waren auch die Pinguine, von denen immer wieder einer aus der Reihe tanzte. Diese zog es in die Antarktis, und sie hatten ihren Aufbruch dorthin von langer Hand geplant. „Wir gehören nicht nach New York, wir gehören in die Wildnis“, wollte vor allem Marty endlich etwas vom Leben außerhalb des Zoos wissen und frei und wild leben.

Illusion einer Mega-Stadt

Immer wieder gab es Szenenapplaus, beispielsweise als die New Yorker U-Bahn vorfuhr. Nicht nur hier hatten die Kulissenbauer ganze Arbeit geleistet: Sie schafften es, die Illusion einer Mega-Stadt wie New York in die Freilichtbühne zu zaubern. Es war verblüffend, was da durch geniale Ideengeber, begnadete Handwerker, viele Helfer und nicht zuletzt die Leistung der Darsteller auf die Beine gestellt wurde.

Zum Sound „Living in America“ tummelten sich in der City Manager, coole Typen, schrille Girls auf Einkaufstour, Bauarbeiter und Touristen. Mittenhinein gerieten die entflohenen Zootiere.
Kreischende Passanten und eine Reporterin befürchteten gar „das Ende der Zivilisation“.

Schlussendlich fanden sich die Tiere in Käfigen auf einem Schiff wieder und strandeten auf der schönen, aber nicht ganz ungefährlichen Insel Madagascar. Dort machten sie Begegnungen mit Fossas und Lemuren (darunter auch herzige Mini-Lemuren, die alle Blicke auf sich zogen) – und sie trafen den exzentrischen King Julien, grandios von Alexander Gotthans in Szene gesetzt, der sich im eigenen Glanz sonnte und sein Personal herumkommandierte.

„Das ist der Hammer“

Die an den Dreamworks-Film angelehnten tierischen Charaktere, die ganz beachtliche Gesangseinlagen ablieferten, und die immer wieder mitreißenden Tanzeinlagen der gesamten Truppe sorgten neben dem mit dem Spiel verbundenen nachdenklichen Ansatz über das Leben von Zootieren für „glückliche Augen“. Das stellte am Ende der Vorsitzende des Historischen Vereins, Thomas Bossert, fest. „Froh, und einfach nur platt“ zeigte er sich über das Ergebnis, auf das seit zwei Jahren hingearbeitet wurde – zunächst ausgebremst von der Pandemie. Jetzt folgte die verdiente Belohnung für die Wartezeit.

Trotz anfänglicher Zweifel, ob ein Musical im Hornberger Storenwald „funktionieren“ könne, hatte sich Regisseur Marvin Polomski unbeirrt an die Arbeit gemacht. Das Stück trägt mit der akribischen Liebe bis ins letzte Detail erneut seine Handschrift. Das Ganze funktionierte nicht nur, sondern schlug sogar richtig ein. „Wahnsinn, das ist der Hammer“, kommentierte der Vize des Vereins, Maurizio Fabiano, unter tosendem Applaus.