Pony Lukas ist mittlerweile 36 Jahre alt und hat mehr als 15 Jahre treue Dienste bei den Aufführungen des "Hornberger Schießens" geleistet. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht. ©Historischer Verein Hornberg

Freilichtbühne sucht zum "Hornberger Schießen" tierische Verstärkung

Beim "Hornberger Schießen" gehören tierische Mitspieler einfach dazu, doch Nachfolger der meist altgedienten Vierbeiner sind kaum zu finden. Aktuell geht's um eine Ablösung für Pony Lukas.

Das Offenburger Tageblatt berichtet:

Was wäre das "Hornberger Schießen" ohne die Pferde, die einfach zur damaligen Zeit dazugehören? Für viele nicht auszudenken, wenn der berittene Kurier eines Tages zu Fuß zum Tor hereinkommen müsste, anstatt auf einem stolzen Pferd zu sitzen, oder die Kutsche und der Krämerwagen nicht mehr von Pferden gezogen werden könnten. Und doch beschäftigt diese Aussicht die Verantwortlichen des Historischen Vereins Hornberg zunehmend, weil es immer schwieriger wird, geeignete Tiere zu bekommen. 

Intensive Suche

"Unser Pony Lukas ist nun 36 Jahre alt, altersschwach und konnte letztes Jahr den Krämerwagen schon nicht mehr alleine ziehen. Lukas hat uns über 15 Jahre treue Dienste geleistet. Er war ein sehr umgänglicher, tiefenentspannter und furchtloser Mitspieler in unseren Reihen. Eigentlich müsste er auch eine Ehrung erhalten", berichtet Thomas Weißer, einstiger Obmann des Schießens. Er ist derzeit wieder verstärkt auf der Suche nach einem Pony, das Lukas' Nachfolge antreten und den Krämerkarren ziehen könnte.

Ideal sei natürlich, wenn ein Besitzer mit seinem Pony zu den sechs Aufführungen in den Storenwald auf die Freilichtbühne kommen könnte. "Für die Auftritte gibt es eine angemessene Entschädigung. Der Zeitaufwand auf unserer Bühne wäre rund zwei Stunden plus An- und Abfahrt", erläutert Weißer. Aber auch ein Pony zum Kauf wäre für die Schauspieltruppe möglich, da die Besitzer von Lukas, die noch weitere Pferde haben, das Pony aufnehmen würden. Doch auch sämtliche Kaufversuche seien bis jetzt gescheitert, bilanziert Weißer. "Meine Rundreisen auf Ponyhöfen und Gestüten waren bisher nicht von Erfolg gekrönt. Den meisten Besitzern fehlt die Zeit, zu uns nach Hornberg zu kommen." Darum will Weißer dem Glück der Freilichtbühne nun mit einem öffentlichen Aufruf auf die Sprünge helfen.

Flair würde verloren gehen

"Die Krämerszene wie auch das gesamte Stück leben natürlich davon, dass die Kutsche und der Krämerkarren von Tieren gezogen werden. Ohne diese tierischen Darsteller geht sicherlich ein gewisses Flair des Stücks komplett verloren", sagt Weißer. Beim Historischen Verein hofft man nun, dass sich Interessenten finden, die sich unter der E-Mail Adresse thomas.weisserwhatever@t-online.de melden können.

Stichwort

Freibier zur 400. Aufführung

Die "Hornberger Schießen"-Saison 2023 beginnt für den Historischen Verein mit einem besonderen Jubiläum: Die insgesamt 400. Aufführung des Volksschauspiels steht an. Und das, wenn das Wetter mitspielt, direkt zum Saisonauftakt am Sonntag, 23. Juli, ab 16 Uhr. Zur Feier des 400. "Schießens" kündigt der Historische Verein auf seiner Facebookseite "eine besondere Aktion für die Besucher" an: "Es werden unter anderem 400 Liter Freibier zur Verfügung gestellt, um auf dieses bemerkenswerte Jubiläum anzustoßen." Insgesamt sind sechs Aufführungen des "Hornberger Schießens" geplant: Neben dem 23. Juli am 28. Juli ab 19 Uhr, am 5. August ab 18 Uhr sowie am 6., 20. und 27. August jeweils ab 16 Uhr. Erwachsene bezahlen 13 Euro, Kinder von drei bis 13 Jahren neun Euro. Tickets gibt es für alle Aufführungen bereits jetzt im Online-Shop der Freilichtbühne.