Beim Musical in Hornberg steckt Kreativität drin
Frenetisch feierte das Publikum bei der ausverkauften Premiere von „Ghost – das Musical“ das Ensemble des Historischen Vereins Hornberg rund um den Regisseur Marvin Polomski.
Das Offenburger Tageblatt berichtet:
Mittendrin im geschäftigen, lauten und skrupellosen New York saßen die Besucher bei der Premiere von „Ghost – Das Musical“ am Freitagabend. Und doch „nur“ vor der Stadthallenbühne in Hornberg, die aber längst nicht mehr so klein und unbekannt ist, wie an den Kennzeichen der anfahrenden Autos abzulesen war.
Viele wissen es längst: Was sich auf der Bühne abspielt, wenn der Historische Verein Hornberg seine Herbstproduktionen in Szene setzt, reicht sehr nahe an die Profis heran. „Warum sollte ich also nach Freiburg oder Stuttgart fahren?“, fragte sich eine Besucherin zu Beginn. Und ein anderer wollte das Spektakel einmal mehr „einfach nur genießen“.
Was das Publikum in der ausverkauften Halle, jetzt im mittlerweile fünften Jahr, geboten bekam, war nicht nur eine sprühende und bewegende Show mit allen Facetten des Lebens, sondern ein „Jubiläumsstück“, das die ganze Kreativität jedes Einzelnen widerspiegelte.
Dass dieses Ensemble stets den i-Punkt auf „die großen Ansprüche“ ihres Regisseurs Marvin Polomski setzt, der dieses Mal zudem in der Rolle des Carl zu sehen war, freute ihn in einer seiner seltenen Ansprachen zu Ende „ganz besonders“ und zurecht. Er könne sich kein besseres Team wünschen, dankte er „von Herzen“. Denn da waren nicht nur die beiden Hauptdarsteller Molly (Jamie Sauter) und Sam (Maik Schwendemann), die ihre Liebesgeschichte mit unglaublicher Intensität und Leidenschaft verkörperten, sondern die Aufmerksamkeit des detailverliebten Spielleiters zog sich einmal mehr und auch mit Witz bis ins letzte Requisit. Diese Neigung schlug sich vielbeachtet auf Optik und Umfang seiner Produktionen nieder. Dabei wurden die technische Ausstattung und die Videosequenzen als Unterstützung immer ausgefeilter und professioneller, ohne sich aufdringlich in den Vordergrund zu drängen.
Bühnenbauer, das Technikteam, die Kostümbildnerinnen, die Choreografie und die Maske – sie alle arbeiteten mit an der Umsetzung „seiner Spinnereien“, sagte Vize Maurizio Fabiano bei der Vorstellung des Ensembles zum Kopf an der Spitze. Längst wage sich Marvin Polomski an große Broadway-Produktionen heran und verpasse ihnen noch einmal einen ganz eigenen Stempel. Er liebe das Spiel mit Emotionen und Botschaften.
Das tat mit großer Spielfreude und umjubelt auch Maria Presti in der Rolle der Hellseherin Oda Mae. Weil Molly in höchster Lebensgefahr schwebte, versuchte Sam als guter Geist sich mit ihrer Hilfe dem Schicksal in den Weg zu stellen. Immer wieder gab es spontanen Applaus für das schillernde Medium und ihre Assistentinnen, für die Sologesänge der Hauptdarsteller, die U-Bahn-Szenen um den U-Bahn-Geist (Jonathan Krien), die Krankenhaus-Geister (Philipp Ketterer und Silke Vogt) mit ihrem Geister-Ensemble und für Marvin Vogt als Willie Newman, der sich erstmals über eine „böse Rolle“ freuen durfte. Maurizio Fabiano dankte der Stadt Hornberg für das „nicht selbstverständliche“ Überlassen der Halle über einen längeren Zeitraum. Er sprach von Herzblut, ohne das das Ganze nicht möglich wäre, und von unzähligen Stunden, gerade auch für das Technikteam. Es gehe hier nicht nur um eine Show, sondern um die Gemeinschaft, war seine eigene Botschaft. Das Publikum applaudierte stehend und feiert jeden einzelnen Darsteller und Helfer im Hintergrund.
Noch eine Draufgabe
In diesem Jahr bleibt es nicht bei einer Zusatzvorstellung mit geplanten acht Aufführungen, sondern es gibt am Sonntag, 17. November, um 18.30 Uhr noch eine spontane Draufgabe. Schnell sein bei der Ticketreservierung lohnt sich.
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