Premiere von „Ghost“ auf Hornberger Freilichtbühne
(Über-)Sinnliches Gänsehaut-Erlebnis
Der Schwarzwälder Bote berichtet:
Der Romantikklassiker „Ghost – Nachricht von Sam“ hat eine umjubelte Premiere gefeiert. Das Publikum in der Hornberger Stadthalle spendete dem Herbststück des Historischen Vereins am Freitagabend begeisterte Standing Ovations.
Großartige Schauspieler, hinreißende Stimmen und ein Ensemble, das die innige Verbindung zweier Menschen magisch auf die Bühne zauberte, entfachten Begeisterungsstürme. Die unsterbliche Liebe des Paars, die bereits in der Filmversion vor 30 Jahren viele Taschentücher durchweicht hat, steht auch im Mittelpunkt des Musicals. Für alle Fälle lag auch bei der Aufführung in Hornberg auf jedem Stuhl ein Tempotaschentuch zum Mitschluchzen. Jede Menge Gefühl, reichlich Action und frecher Humor bescherte dem Publikum ein (über-)sinnliches Erlebnis mit Musik, die Gänsehaut verursachte – Tränenalarm gab es mehr als einmal.
Voller Zuversicht richtet sich das Liebespaar Molly (Jamie Sauter) und Sam (Maik Schwendemann) in ihrem Loft in New York ein. Jäh endet das Glück mit der Ermordung von Sam durch Willie Newman (Marvin Vogt). Sam landet in einer Zwischenwelt, dramaturgisch genial inszeniert in Weiß, der Summe aller Farben.
Großes Lob gebührt dem Lichtdesign, das intensive Stimmungen erzeugt und Emotionen weckt. „Ein neues Programm läuft hier“, proklamiert der Krankenhausgeist (Philipp Ketterer) und empfiehlt Sam „Lass einfach alles los“. Das aber kann Sam nicht, denn er erkennt, dass sein bester Freund Carl (Marvin Polomski) den Mordauftrag gab.
Neid und Habgier als ebenfalls mächtige Triebfedern menschlichen Handelns verleihen der Figur des Carl den dunklen Gegenpart in der Geschichte. Ein Moment voll Tiefenschärfe ist der, in dem sich Carl an die untröstliche Molly ranwanzt und Sam verzweifelt singt: „Du tötest mich ein zweites Mal.“ Die einzige Person, die Sam hören kann, ist das windige Medium Oda Mae (Anna Maria Presti). Sie wird mit Witz und voller Esprit das Sprachrohr von Sam zur Welt der Lebenden.
Tolle Hingucker liefert die Choreografie zuhauf. Zu den Höhepunkten gehört die Nummer in der U-Bahn-Szene mit dem aggressiv-verzweifelten Geist (Jonathan Krien). Von ihm lernt Sam, seine Energien teilweise sichtbar zu machen. Für die Bösewichte heißt es am Ende ab in den Orkus und Sams Himmelfahrt gerät zum grandiosen Finale.
„Danke an mein wunderbares Cast-Team und die Backstage-Mannschaft – ihr tragt alle meine Spinnereien mit und setzt noch einen I-Punkt auf meine hohen Erwartungen,“ schwärmte Regisseur Marvin Polomski in seinem Schlusswort. Auch Maurizio Fabiano, Vize des Historischen Vereins, sprach begeisterte Worte der Anerkennung für das Ensemble und due unzähligen Helfer hinter den Kulissen. Unter rauschendem Beifall des Premierenpublikums wurden sämtliche Teams auf die Bühne geholt und gefeiert.
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