Nach Heidi 2019 wird nun auch Schneewittchen die Freilichtbühne Hornberg erobern. Die Premiere soll am 12. Juni sein. ©Petra Epting

Freilichtbühne Hornberg will "altes Märchen entstauben"

Der Historische Verein Hornberg wollte in diesem Jahr eigentlich das Musical „Madagascar“ spielen. Nun gibt der Verein bekannt, dass man sich umentschieden habe und das Musical auf 2022 verschieben wird. Regisseur Marvin Polomski, der sich auch als Autor betätigt, verrät die Pläne für die kommende Saison, die derzeit allerdings noch genauso unsicher ist, wie jene im vergangenen Jahr. Dennoch zeigt sich das Ensemble motiviert.

Das Offenburger Tageblatt berichtet:

Sie spielen in diesem Jahr  „Schneewittchen“ statt „Madagascar: Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Eine Musicalproduktion wie „Madagascar“ lebt von vielen Gesangs- und Tanznummern. Diese werden meist mit bis zu 50 Leuten gefüllt, das ist mit den aktuellen Corona-Auflagen nicht zu vereinbaren. Wir mussten ein Stück suchen, das uns erlaubt, flexibler zu reagieren und vor allem mehr auf Sprechszenen aus ist als auf Gesang und Tanz.

Was macht „Schneewittchen“ für eine Aufführung denn einfacher?

Generell ist ein Märchen einfacher gestrickt als ein Musical, da es viele kleine Szenen sind. Schneewittchen wird ein Familienstück mit Musik sein und daher nur, wie beispielsweise bei Heidi, ein paar wenige Gesangs- und Tanznummern haben. Außerdem werden wir dieses Jahr mit zwei Besetzungen spielen und daher nicht wie sonst über 60 Personen auf der Bühne haben.

Ein klassisches Märchen: Von wem stammt es und wie muss man sich die Aufführungen vorstellen? Eben klassisch oder eher modern?  

„Schneewittchen – ein Familienstück hinter den sieben Bergen“ wird etwas ganz Besonderes, da es zusammen mit mir geschrieben wird. Der Autor Claus Martin, der auch unsere Heidi-Fassung 2019 geschrieben hat, wird dieses Stück für uns passgenau auf die Freilichtbühne schreiben. Daher wird es eine völlig neue Uraufführung werden. Das Stück wird Rollen beinhalten, die die Originalversion von den Brüdern Grimm nicht vorgibt. Außerdem wird es tolle neue Gesangsnummern geben, und es wird optimal für Familien geeignet sein. Ich würde nicht sagen, dass es sehr modern wird, aber wir entstauben das alte Märchen und geben ihm damit einen neuen Glanz.

Sie schreiben, dass es magisch werden wird. Was darf man sich darunter vorstellen?

Nun ja, Märchen haben ja immer etwas Magisches, weil diese einfach in einer anderen Welt spielen. Besonders freuen kann man sich auf die Zwerge und natürlich auf eine Liebesgeschichte.

Steht Ihr Ensemble und laufen die Proben schon?

Nein, erstens darf man ja aktuell noch nicht proben, und zweitens wird das Rollenbuch gerade erst fertiggestellt. Wir werden im Februar mit der Besetzung starten und dann erstmal viele Online-Proben absolvieren. Wir hoffen, dass wir auf März/April dann endlich in den Storenwald zum Proben dürfen. Dieses Jahr ist eben alles noch ein bisschen anders und daher wird alles relativ spontan und schnell passieren.

Wann ist die Premiere – und Sie rechnen fest damit, dass Aufführungen bis dahin wieder möglich sein werden?

Die Premiere wird hoffentlich am 12. Juni sein, wir werden danach zwölf Aufführungen spielen. Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt kann niemand sagen, was im Sommer sein wird. Aber wir sind motiviert und versuchen alles, um spielen zu dürfen. Wir planen jetzt schon mit reduzierter Gästeanzahl und arbeiten an einem Hygienekonzept für die Freilichtbühne, um ein spaßiges, aber vor allem sicheres Vergnügen zu schaffen.

Ab wann kann man Karten buchen?

Unser Vorverkauf startet ab diesem Jahr immer am 15. März, da wir ein neues Ticketsystem erhalten. Mit diesem können sich unsere Besucher die Karten ganz bequem von zu Hause aus aussuchen, buchen und direkt bezahlen. Natürlich gibt es auch weiterhin die Möglichkeit die Tickets direkt bei der Tourist-Information Hornberg zu erwerben.

Und „Madagascar“ ist fest auf 2022 verschoben? 

In unserem Plan ist die Produktion auf 2022 verschoben, aber feste Aussagen können wir natürlich auch hier nicht wirklich treffen. Niemand weiß derzeit, wie es 2022 aussehen wird. Je nachdem werden wir dann wieder abwägen müssen, ob wir diese Großproduktion überhaupt planen und spielen können.